Am Leben vorbei gelernt
Kritik an der Schulform Gymnasium übt die Schülerin Naina. K. aus Köln. Das was sie dort lernt taugt nicht fürs Leben:
"Ich bin fast 18 und habe keine Ahnung von Steuern, Mieten oder Versicherungen. Aber ich kann 'ne Gedichtanalyse schreiben - in vier Sprachen."
Bravo, Gedichtanalyse in vier Sprachen, das wird dir im Leben weiterhelfen, beruflich wie privat !
So wir ihr geht es vielen Schülern. Sie pauken den ganzen Tag, aber nicht das, was man im Leben wirklich braucht: Wie eröffne ich ein Konto, wie nähe ich einen Knopf an, wie miete ich ein Zimmer, wie bekomme ich meinen Wasserhahn dicht, wie kommt das Bild an die Wand, ... Alles was lebenspraktisch ist, wird unseren Kindern nicht beigebracht.
Dafür Gedichtanalyse, Nullstellen in Polynomen 7. Grades, zweites Futur vor Sonnenaufgang, Kurvendiskussion, Plusquamperfekt, ...
"Non vitae, sed scholae discimus" („Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir“) sagte schon Seneca. Und was hat sich seitdem im Schulsystem geändert ?
Wann wird hier mal jemand wach und stellt die Lehrpläne wieder vom Kopf auf die Füße ???
Download ... (HNA, 14.1.15)
Und hier mein Leserbrief zu diesem Thema:
Hier die veröffentlichte Version (HNA 22.1.15):
Reaktionen, weitere Leserbriefe (HNA 22.1.14 und 24.1.15):
Schieflage im Bildungssystem, zu viele Schüler ohne Abschluss !
Eine Studie des DGB stellt fest, dass in Deutschland die Zahl junger Leute, welche die Schule oder Ausbildung ohne Abschluss verlassen, weiterhin bedrückend hoch ist.
Lesen Sie den Artikel der HNA vom 8.1.2015 !
Hausaufgaben und Noten bringen garnichts
sagt der Schweizer Autor und Kinderarzt Remo Largo
"Die Schule stammt aus dem 19. Jahrhundert, die Eltern und Lehrer sind aus dem 20. Jahrhundert und die Kinder leben im 21. Jahrhundert. In den letzten 150 Jahren hat sich Einiges getan in Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft. Darauf hat die Schule reagiert, aber viel zu zögerlich. Griffel und Schiefertafel hat sie abgeschafft, aber das Zehnfingersystem immer noch nicht eingeführt. Es braucht ein grundlegendes Überdenken des Bildungswesens."
Schule ist für Kinder der Stressfaktor Nr. 1
LBS-Kinderbarometer 2015:
Ein Drittel unserer Kinder fühlt sich regelmäßig von der Schule gestresst
- Kinder vermissen Freiraum für Freundschaften, zum Ausruhen, Reden und Spiele.
- Deutscher Kinderschutzbund rät, auf Alarmzeichen für Überforderung zu achten.
28.01.2015 - LBS Westdeutsche Landesbausparkasse
Informieren Sie sich direkt beim Kinder-Barometer:
Leistungsdruck macht Kindern Stress !
Bereits in der Umfrage von 2009 beklagte das LBS Kinder-Barometer, dass Schule für viele Kinder reinen Stress bedeutet. Warum hat
sich nichts geändert ???
Lesen Sie selbst:
Neues Buch des Diplom-Sozialpädagogen Martin Schäfer, der an nordhessischen Schulen arbeitet:
Penne, Pauker, Pleiten.
Lesen Sie ein Interview des Extra Tip Kassel vom 5.4.2015 mit dem Autor, in dem er seine Erfahrungen, Erkenntnisse und Ziele umreißt.
Warum gibt es so viele Schulversager in Deutschland?
Warum werden die Talente der Schüler selten entdeckt und so wenig gefördert?
Und warum haben so viele Kinder Lernstörungen, Legasthenie oder AD(H)S?
Martin Schäfer hat durch seine jahrelange Arbeit als (Schul-)Sozialarbeiter viele Erfahrungen mit Jugendlichen, Lehrern und Eltern gesammelt und sich eindringlich mit dem Thema Schulversagen beschäftigt.
In seiner „Streitschrift“ rechnet er mit dem überholten deutschen Schulsystem, der lahmen Bildungspolitik, überforderten Lehrern und erziehungsschwachen Eltern unverhohlen ab und zeigt auf, was bei uns wirklich schiefläuft.
Er prangert aber nicht nur das Bestehende an, sondern hat eine genaue Vorstellung davon, wie ein funktionierendes Schulsystem aussehen sollte und gibt außerdem wertvolle Tipps für Pädagogen und Schüler.
Das Buch kostet 14,49 €.